Hinterhuber packt die technischen Hürden jedoch mit spielerischer Geläufigkeit, als wären sie nicht da, schält aus einem Dickicht von Noten herrlich verständliche Melodien und Abläufe heraus. Das galt am Sonntag sowohl für die wirbelnden Figuren der rechten Hand in den „Jeux d‘eau a la Villa d‘Este“ von 1883 als auch für die gleichsam mystischen Dissonanzen am unteren Ende der Tastatur in der Elegie über den“heiligen Franz von Paula, derüber das Wasser ging“. Hinterhuber, der mit Schuberts „Gondelfahrer“ in einer Liszt-Bearbeitung eröffnet und später Ravels „Jeux d‘eau“ zu höchster Bildhaftigkeit geführt hatte, schloss die Reihe beispielhafter Interpretationen mit Debussy und dessen „L‘isle joyeuse“. Auch diese Spielwiese des virtuosen Wahnsinns gelangte unter klarer Stimmführung zu eindringlicher Leuchtkraft.
Kronen Zeitung, 22. Juli 2008 (M. Wagner)